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GENERAIN
Eine generationsübergreifende Studie zu Aufmerksamkeits- und Interpretationsprozessen bei Depression
Gefördert durch das Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät, LMU Münchenund die Hans und Klementia Langmatz-Stiftung
Hintergrund
Kinder, die mit einem Elternteil aufwachsen, der an einer Depression leidet oder gelitten hat, haben ein stark erhöhtes Risiko selbst eine Depression zu entwickeln - etwa 50 % der Kinder depressiver Eltern erkranken bis zu ihrem 20. Lebensjahr an einer depressiven Episode (Beardslee et al., 1988).
Verschiedene biologische (z.B. genetische), psychologische (z.B. Wahrnehmungs- und Interpretationsprozesse) sowie soziale Faktoren spielen bei der Weitergabe des Erkrankungsrisikos für eine Depression von Eltern in ihre Kinder eine Rolle, die Mechanismen sind jedoch noch wenig erforscht. Die GENERAIN Studie untersucht, inwieweit kognitive Vulnerabilitätsfaktoren in Form von verzerrten Aufmerksamkeits- und Interpretationsprozessen (sogenannte kognitive Bias) von depressiven Eltern an ihre Kinder weitergegeben werden.
Dazu untersuchen wir Familien, in denen mindestens ein Elternteil an einer Depression leidet oder gelitten hat und Familien, in denen kein Elternteil jemals an einer Depression erkrankt war. Um mögliche Verzerrungen in Aufmerksamkeits- und Interpretationsprozessen zu erfassen kommen verschiedene behaviorale Maße (z.B. Reaktionszeiten) sowie Eye-Tracking (d.h. die Aufzeichnung von Augenbewegungen) zum Einsatz.
Ziele
Es werden unter anderem folgende Forschungsfragen untersucht:
- Zeigen Kinder depressiver Eltern stärkere Aufmerksamkeits- und Interpretations-Bias als Kinder nicht-depressiver Eltern?
- Gibt es Zusammenhänge zwischen den Aufmerksamkeits- und Interpretations-Bias der Eltern und den Bias ihrer Kinder?
Probanden gesucht!
Für die GENERAIN Studie suchen wir aktuell Probanden. Teilnehmen können Familien mit einem Kind im Alter von 9 bis 14 Jahren, das noch nie an einer depressiven Episode oder einer anderen psychiatrischen Erkrankung gelitten hat. Wir vergleichen zwei Gruppen von Familien miteinander:
Für die Gruppe 1 suchen wir Familien in denen mindestens ein Elternteil an einer Depression erkrankt ist oder zu Lebzeiten des Kindes erkrankt war. Für die Gruppe 2 suchen wir Familien, in denen kein Elternteil jemals an einer Depression erkrankt war. Aus einer Familie nehmen stets ein Kind und ein Elternteil zusammen an der Studie teil.
Die Studie besteht aus maximal zwei Sitzungen, welche in unseren Laborräumen in der Pettenkoferstr. 8a stattfinden:
Telefonat Möglichkeit Fragen zu stellen Feststellen, ob die Studie für Sie in Frage kommt |
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Sitzung 1 (ca. 1-2 Stunden) Interview Denksportaufgabe |
![]() Zuhause einige Fragebögen ausfüllen |
Sitzung 2 (ca. 2 Stunden) Traurigen Filmausschnitt anschauen Aufgaben am Computer mit emotionalen Bildern und Geschichten Aufzeichnunug der Augenbewegungen Fröhlichen Filmausschnitt anschauen |
- Bei der ersten Sitzung erfolgt eine ausführliche diagnostische Abklärung sowohl beim Kind als auch beim teilnehmenden Elternteil. Dieser Termin nimmt etwa 1-2 Stunden in Anspruch. Bestimmte Familien werden anschließend zu einem zweiten Termin eingeladen.
- Bei der zweiten Sitzung - die etwa 1-2 Wochen später stattfinden soll - werden Aufmerksamkeits- und Interpretationsprozesse mit Hilfe von verschiedenen Aufgaben am Computer gemessen. Vor der Bearbeitung der Aufgaben werden das Kind und das teilnehmende Elternteil mit Hilfe eines traurigen Filmausschnitts in eine traurige Stimmung versetzt. Kind und Elternteil bearbeiten ähnliche Aufgaben, die jedoch altersentsprechend angepasst sind. Bei einigen Aufgaben werden auch Augenbewegungen mit Hilfe eines Eye-Trackers aufgezeichnet. Am Ende der zweiten Sitzung schauen sich das Kind und das teilnehmende Elternteil einen fröhlichen Filmausschnitt an um die die etwaige schlechte Stimmung, die durch den traurigen Film zu Beginn des Termins ausgelöst wurde, wieder auszugleichen. Die zweite Sitzung dauert ungefähr 2 Stunden.
Mitarbeiter
Dr. Belinda Platt (Projektleitung)
Anca Sfärlea (Diplom-Psychologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Kontakt
Sollten Sie daran interessiert sein, an der Studie teilzunehmen, oder haben Sie Fragen zur Studie, so können Sie sich gerne an uns wenden:
Dr. Belinda Platt Belinda.Platt@med.uni-muenchen.de 089 4400 56932
Anca Sfärlea Anca.Sfaerlea@med.uni-muenchen.de 089 4400 55917
